Jahreshauptversammlung der IG Harzer
Schmalspurbahnen e.V.
am 24. März 2018 in Wernigerode - Kurzbericht
Am 24. März 2018 wurde in Wernigerode die Jahreshauptversammlung
der Interessengemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen e.V. (IG) durchgeführt. Dabei
konnte der Vorsitzende, Dirk-Uwe Günther, insgesamt 57 Mitglieder und zwei Gäste
begrüßen. Besonders begrüßte der Vorsitzende den Geschäftsführer der Harzer
Schmalspurbahnen GmbH (HSB), Matthias Wagener, und den Ehrenvorsitzenden des
Aufsichtsrates der HSB und Geschäftsführenden Präsidenten des Ostdeutschen
Sparkassenverbandes, Dr. Michael Ermrich.
Im Rahmen der Begrüßung erinnerte
der Vorsitzende zunächst an die Ziele des Vereins bei dessen Gründung vor 28
Jahren. Es ging um die Wiederaufnahme des Zugverkehrs zum Brocken, den Erhalt
des Dampfbetriebes und des gesamten Schmalspurbahnnetzes im Harz. Nachdem sich
in 2018 die Übernahme der Schmalspurbahnen im Harz durch die HSB von der
Deutschen Reichsbahn zum 25. mal jährte, konnte er feststellen, alle diese Ziele
sind ausnahmslos erreicht – und das war in 1991 zunächst so nicht zu erwarten.
Mehr noch, das Streckennetz der HSB wurde sogar noch bis nach Quedlinburg
erweitert – nun auch schon vor mehr als zehn Jahren.
In seinem
Tätigkeitsbericht ging Dirk-Uwe Günther insbesondere auf die zahlreichen
Sonderfahrten für Eisenbahnfreunde im vergangenen Jahr ein. Dabei wurde nicht
nur die lukrative Strecke zum Brocken, sondern auch die Harzquer- und
Selketalbahn befahren. Zum Einsatz kamen dabei neben Fahrzeugen der HSB auch im
Besitz des Vereins befindliche historische Fahrzeuge. An einigen dieser
Fahrzeuge werden auch in naher Zukunft erneute Untersuchungen notwendig werden.
Dies betrifft z.B. einen vierachsigen Gepäckwagen aus dem Jahr 1900 und einen
vierachsigen Sitzwagen aus dem Jahr 1926, deren Fristen abgelaufen sind. Dabei
besteht jetzt mit der HSB Einvernehmen, daß die Untersuchungen in der
Fahrzeugwerkstatt Wernigerode Westerntor erfolgen werden. Der Verein selbst wird
die äußere Aufarbeitung vornehmen sowie die Innenausstattung bearbeiten.
Insgesamt werden die Arbeiten an den historischen Eisenbahnfahrzeugen des
Vereins immer kostenintensiver. Dennoch können voraus-sichtlich dank der soliden
finanziellen Basis des Vereins, von der die Kassiererin, Ramona Peters,
berichtete, diese Hürden gemeistert werden. Insoweit werden auch in Zukunft
interessante historische Reisezug- und Güterwagen, die die HSB mit ihren
begrenzten Möglichkeiten selbst nicht unterhalten kann, zur Verfügung stehen.
Dirk-Uwe Günther erwähnte weiterhin die Präsenz des Vereins auf zahlreichen
Eisenbahnveranstaltungen in ganz Deutschland und auch in den Niederlanden, wobei
erfolgreich für den Harz, die Schmalspurbahnen im Harz und den Verein geworben
wurde. In diesem Zusammenhang nannte der Vorsitzende auch die neue Internetseite
mit Forum sowie den Facebookauftritt. Deutlich wurde in den Berichten auch, daß
der Verein weiter um neue – und insbesondere junge Mitglieder werben müsse,
damit die solide Mitgliederbasis von derzeit knapp 700 Mitgliedern erhalten
bleibe.
In einem Grußwort dankte der Geschäftsführer der HSB, Matthias
Wagener, dem Verein und seinen Mitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement für
die HSB und die Region. Er verwies auch auf die große Bedeutung des Vereins als
Botschafter in ganz Deutschland und darüber hinaus für die Schmalspurbahnen im
Harz. Der Geschäftsführer nannte die stabilen Umsatzerlöse auch in 2017 von
erneut über 13 Millionen Euro. Mit der in Planung befindlichen neuen
Dampflokwerkstatt in Wernigerode würden weitere Grundlagen für eine nachhaltige
Entwicklung der HSB geschaffen. Für die weitere Tätigkeit wünschte er dem Verein
und seinen Mitgliedern viel Erfolg.
Anschließend wurde ohne weitere
Diskussion der Vorstand für das Jahr 2017 einstimmig entlastet.
Danach
erfolgte die Neuwahl des Vorstandes. Dabei wurden jeweils einstimmig Dirk-Uwe
Günther (Wernigerode) zum Vorsitzenden, Volker Baake (Silstedt) und Dominik
Könitzer (Nordhausen) zu Stellvertretenden Vorsitzenden, Ramona Peters (Elend)
zur Schatzmeisterin, Winfried Schwarzbach (Nörten-Hardenberg) zum Schriftführer
sowie Alexander Arnold (Nordhausen) zum Leiter der Arbeitsgruppe Nordhausen
wieder- und Sören Peter (Wernigerode) zum Leiter der Arbeitsgruppe Wernigerode
neu gewählt. Auch die Kassenprüfer wurden neu- bzw. wiedergewählt - Erich Wilde
aus Einbeck und Jost Kruse aus Neustadt am Rübenberge.
Weiterhin ging der
Eisenbahnbetriebsleiter der HSB, Jörg Bauer, noch auf einige Eisenbahnfreunde
interessierende Aspekte ein. Er verwies u.a. auf die Notwendigkeit der weiteren
Personalsuche auf Grund des demographischen Wandels in allen Bereichen und den
einsetzenden Generationswechsel. Weiterhin erwähnte er die Notwendigkeit, auch
zukünftig noch zahlreiche Bahnübergänge technisch neu oder anders zu sichern.
Hier hätten zwischenzeitlich die Aufwendungen in Planung und Vorbereitung der
Maßnahmen deutlich zugenommen. Er nannte aber auch die stark gestiegenen Preise
für Baumaß-nahmen. Dies treffe aber genauso auch für die Fahrzeuginstandhaltung
zu, weshalb dem Bau der neuen Dampflokwerkstatt in Wernigerode Westerntor eine
hohe Bedeutung zukomme.
Für seine 28-jährige Tätigkeit als Leiter der
Arbeitsgruppe Wernigerode und Chefredakteur der Vereinszeitung „Harzbahnpost“
wurde Holger Prochnau, der aus dem Vorstand ausschied, aber die Vereinszeitung
weiter betreuen wird, zum Ehrenmitglied durch die Versammlung gewählt.
Auch
für 2017/18 sind zahlreiche Sonderfahrten für Eisenbahnfreunde geplant. Als
nächstes steht die Walpurgisfahrt am 30. April von Wernigerode nach Schierke und
zurück an. Einzelheiten zu weiteren Fahrten können dem Internet unter
www.ig-hsb.eu entnommen werden.
Ein ausführliches Protokoll der JHV
erscheint zusammen mit dem Tätigkeitsbericht in der nächsten Harzbahnpost.
Foto (Christian Bissel): Der größere Teil des wieder-
bzw. neu gewählten Vorstandes der Interessengemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen
e.V. sowie die beiden wiedergewählten Kassenprüfer – v.l.n.r.: Winfried
Schwarzbach, Jost Kruse, Ramona Peters, Dirk-Uwe Günther, Dominik Könitzer,
Alexander Arnold, Erich Wilde. Nicht auf dem Foto – Sören Peter und Volker
Baake.