Historische Schmalspurbahnwagen der IG Harzer Schmalspur-bahnen e.V. sollen auch
weiterhin fahren - Förderung durch Ostdeutsche Sparkassenstiftung und
Harzsparkasse
Pressemitteilung der IG vom 21.10.2019
Eine freudige Botschaft für die
Interessengemein-schaft Harzer Schmalspurbahnen e.V. (IG): Zwei der vom Verein
betreuten historischen Fahrzeuge werden auch weiterhin auf dem Streckennetz der
Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) eingesetzt werden können. Ermöglicht wird
dies durch eine heute in Wernigerode durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung
und die Harzsparkasse überreichte Förderzusage.„Es ist uns als
Harzsparkasse sehr wichtig, das große Engagement der Menschen in unserer
Harz-region zu stärken und zu unterstützen, wo wir können. Sparkasse und
Stiftung tragen daher sehr gern zur lebendigen Bewahrung unserer reichen
Kulturlandschaft bei“ sagte Wilfried Schlüter, Vorstandsvor-sitzender der
Harzsparkasse, am Nachmittag des 21.10.2019 am Wernigeröder HSB-Bahnhof. Im
Gepäck hatte er für den IG-Vorsitzenden Dirk-Uwe Günther eine Förderzusage für
die Aufarbeitung von zwei vom Verein betreuten historischen Schmalspurbahnwagen.
„Wir sind sehr dankbar für die finan-zielle Unterstützung“ freute sich Günther
über diese besondere Anerkennung für das fast 30-jährige ehrenamtliche
Engagement des Vereins.Mit der finanziellen Förderung wird die
Aufarbeitung von zwei ganz besonderen Wagen unterstützt, die von der IG neben
weiteren historisch wertvollen Fahrzeugen in Wernigerode und Nordhausen betreut
werden. Dabei handelt es sich um einen zweiachsigen Bahnpostwagen aus dem Jahre
1897 sowie einen vierachsigen Reisezugwagen aus dem Jahre 1912. Bei beiden Wagen
steht jeweils eine vorge-schriebene Untersuchung an, damit auch zukünftig
weitere Einsätze in historischen Sonderzügen auf dem 140,4 km umfassenden
Streckennetz der HSB erfolgen können.Die Interessengemeinschaft
Harzer Schmalspurbahnen wurde im März 1990 von einer Gruppe enga-gierter junger
Eisenbahner der Schmalspurbahnen im Harz gegründet. Ziel war, vor dem
Hintergrund der vom damaligen Betreiber Deutsche Reichsbahn (DR) geplanten
Umstellung vom Dampf- auf Dieselbetrieb zumindest einen Traditionsbetrieb mit
Dampflokomotiven zu erhalten. Darüber hinaus forderte die IG bereits auch die
Wiederaufnahme des Personenzugverkehrs zum Brocken, der durch
Grenzsperrmaßnahmen seit dem August 1961 ruhte.

Foto(Dirk Bahnsen/HSB): Passend
zum Anlass war auch das Wetter am 21.10.2019, es war
ein schöner Herbsttag. Der Geschäftsführer der HSB,
Matthias Wagener, der Vor-sitzende unserer IG,
Dirk-Uwe Günther und der Oberbürger-meister
der Stadt Wer-nigerode, Peter Gaffert, (1., 3. u. 4 v.l.)
freuen sich über die Förderzu-sage, übergeben durch
Wilfried Schlüter, Vor-standsvorsitzender der Harzsparkasse (2.
v.l.).
Im Zuge der im
Frühjahr 1991 aufkommenden Pläne zur Reprivatisierung der Schmalspurbahnen im
Harz und zu möglichen Streckenstilllegungen entwickelte die IG in Zusammenarbeit
mit anderen Interessenverbänden ein Gesamtkonzept zur Erhaltung des gesamten
Streckennetzes mit Vorschlägen zur zukünftigen Betriebs- und Gesellschaftsform
einer privaten Betreibergesellschaft. Mit diesem Kon-zept stand die IG im
Einklang mit einer breiten Front aus Kommunalpolitikern,
Fremdenverkehrsver-einen, Eisenbahnfreunden bis hin zu Teilen verschiedener
Umweltschutzverbänden. Gleichzeitig bildete es die Diskussionsgrundlage für die
nachfolgenden Verhandlungen zur Regionalisierung der Schmal-spurbahnen. Im
November 1991 wurde dann die Harzer Schmalspurbahnen GmbH von insgesamt zwanzig
kommunalen Anrainern gegründet und übernahm im Februar 1993 den Gesamtbetrieb
von der DR. Heute fahren jährlich rund 1,1 Millionen Fahrgäste mit den Zügen der
HSB. Der tägliche Dampfbetrieb ist europaweit einmalig.Nachdem die
ursprünglichen Vereinsziele erreicht worden waren, konzentrierte sich die rund
600 Mit-glieder aus ganz Europa umfassende Interessengemeinschaft fortan auf die
lebendige Traditionspflege und die Erhaltung historischer Fahrzeuge, die von der
HSB für den Regelbetrieb nicht mehr benötigt wurden. Dabei handelt es sich um
insgesamt acht Güterwagen und drei Personenwagen, die heute teilweise
betriebsfähig sind und bei selbst organisierten Sonderfahrten sowie in
Sonderzügen der HSB eingesetzt werden.Die am heutigen Tag durch die
Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Harzsparkasse überreichte Förderzusage
trägt wesentlich dazu bei, dass die historischen Fahrzeuge der IG auch weiterhin
fahren können. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung wurde 1996 gegründet und ist
ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen
Sparkassenverbandes (OSV) in Sachsen-Anhalt, Branden-burg,
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Die Stiftung fördert Kunst, Kultur und
Denkmalpflege unter dem Motto „Bewahren, Stärken, Begeistern.“Über
1.900 Projekte wurden zusammen mit den heute 45 OSV-Sparkassen gefördert,
begleitet und selbst realisiert. Dafür standen rund 80 Millionen Euro aus den
Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie
den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen
zur Verfügung.Davon wurde allein im Land Sachsen-Anhalt für 424
Projekte eine Gesamtsumme von mehr als 18 Millionen Euro bereitgestellt.Die
Sparkassenorganisation ist der größte nicht-staatliche Kulturförderer in
Deutschland.

Foto(Dirk Bahnsen/HSB): Eines
der ältesten noch erhaltenen Fahrzeuge der ehemaligen
Nord-hausen-Wernigeroder Eisenbahn (NWE) ist
dieser zweiachsige Bahnpostwagen aus dem Jahre 1897, heute
auch als „Suppen-wagen“ bekannt.
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