Fundstücke im Bildarchiv „Schmalspurbahnen
im Harz“ – Teil 3
Jürgen Steimecke Es
ist so wie so oft - die Jahre kommen und vergehen, die Leidenschaft am
Fotografieren von Eisenbahnen und Technik in der sich stetig ändernden
Landschaft mit der sich oft wechselnden Motivwahl bleibt.
Im Jahr 2016
(Ausgaben 1 und 3 der Harzbahnpost) erschienen die beiden ersten Teile der Serie
„Fundstücke im Bildarchiv Schmalspurbahnen im Harz“, hier nun eine Fortsetzung.
So manches Foto verschwindet über die Jahre hinweg in den unterschiedlichsten
Fotoalben, Kisten und Ablagen, manchmal auf Nimmer-Wiedersehen. Mancher Dia-
bzw. Negativstreifen, Papierbildabzug oder seit vielen Jahren auch Fotos in
digitaler Form fand bzw. findet aber auch über die Jahre hinweg den Weg in
Archive, wo diese dann auch anderen Interessenten zur Verfügung stehen. Genannt
sei z.B. das Bildarchiv auf der Internet-Seite unseres Vereins (siehe
www.ig-hsb.eu/Historisches) oder aber auch das Deutsche Lokomotivbild-Archiv
unseres Mitgliedes Klaus D. Holzborn, siehe www.995901.de.
Ich selbst
betreibe das Bildarchiv „Schmalspurbahnen im Harz“. Dort befinden sich Aufnahmen
von 1872 bis heute vor allem um und mit den Schmalspurbahnen im Harz, aber auch
Aufnahmen anderer Schmal- und Regelspurbahnen. Um einige der alten, heute schon
zum Teil historischen Fotoaufnahmen zu zeigen, möchte ich hin und wieder einige
Fotos zeigen. Meine Auswahl ist mehr oder weniger persönlich und findet
hoffentlich Gefallen – letztendlich sind die einzelnen Geschmacksrichtungen sehr
unterschiedlich.
Soweit bekannt, werden die Bilder mit Aufnahmezeitpunkt,
Motiv und dem Namen des Fotografen versehen.
Gleichzeitig möchte ich aber
auch um Unterstützung bei der Erweiterung des Archives bitten. Hier und da gibt
es auch immer wieder Eisenbahnfreunde, welche sich nicht von ihren alten Fotos
bzw. Bildern trennen möchten, aber gegen das Anfertigen einer Kopie nichts
einzuwenden haben. Das Anfertigen einer Kopie durch Scannen ist durch mich
problemlos möglich, dabei werden die Papierfotos bzw. Dia-Streifen nicht
beschädigt. Selbstverständlich werden die Originale dann durch mich
zurückgegeben!
Einzelheiten können und müssen besprochen werden, dafür stehe
ich gerne zur Verfügung, über Telefon (03943/602306) oder über Email
(steimecke.j@t-online.de).
Die folgenden Fotos zeigen sehr seltene
Aufnahmen von Probefahrten mit Rollwagen im Juli 1953. Durch den Einsatz von
Rollwagen erhoffte man sich Rationalisierungen im Güterverkehr, da so das
aufwendige Umladen von Gütern aus Regelspurwagen in Schmalspurwagen bzw.
umgekehrt in Wernigerode entfallen konnte. Zwar gab es auf den Strecken der
ehemaligen NWE (Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn) schon die Möglichkeit,
Regelspurwagen „huckepack“ zu transportieren. Aber die damals vorhandenen
Rollböcke waren ungebremst und damit für den Einsatz auf Steigungsstrecken nicht
geeignet – der Rollbockbetrieb erfolgte nur in Wernigerode bis
Wernigerode-Hasserode und zwischen Nordhausen Nord und Ilfeld, also im
„Flachland“.
Leider ergaben die Probefahrten, daß die damals vorhandenen
Lokomotiven für den Rollwagenbetrieb nicht geeignet waren. Die Rollwagen
verschwanden deshalb wieder aus dem Harz und wurden an die Spreewaldbahn
(ebenfalls 1.000 mm Spurweite) abgegeben. Erst fast 10 Jahre später, ab 1962,
wurde dann der Rollwagenbetrieb auch auf den Strecken der heutigen HSB
eingeführt – inzwischen standen mit den 1954-56 gebauten „Neubaulokomotiven“
geeignete Loks zur Verfügung.
Fotos Kopien Bildarchiv: Einen aus
heutiger Sicht ungewohnten Anblick bietet der Bahnhof Schierke im Juli 1953 –
der heute vorhandene Hochwald am Bahnhof in Richtung Schierke ist noch nicht
vorhanden, der Blick kann bis zum Wurmberg mit dem markanten Anlaufturm der
Sprungschanze (seit 2014 nicht mehr vorhanden) schweifen. Die Zuglok ist leider
nicht gut erkennbar, wahrscheinlich ist es eine der sogenannten „Bellos“
(NWE-Nummer 51 und 52, DR-Nummer 99 6011 und 99 6012). Im Zug befanden sich zwei
Schmalspur-Güterwagen und ein auf einem Rollwagen verladener
Regelspurgüterwagen, alle drei Wagen beladen mit Kohle. Was mögen wohl die
Güterarbeiter von der „neuen Technik“ gehalten haben – wahrscheinlich war das
Umladen vom Regelspurwagen auf die Pritsche des LKW leichter, da die Kohle „nach
unten“ geschippt werden konnte. Der Höhenunterschied der Böden der Güterwagen
ist im oberen Bild gut erkennbar